Propionat & ME/CFS: Neuroschutz gegen oxidativen Stress
Propionat, eine kurzkettige Fettsäure, zeigt vielversprechende neuroprotektive und neuroregenerative Wirkungen, wie aktuelle Forschungsergebnisse suggerieren [1]. Für Patienten mit ME/CFS könnte dies besonders aufschlussreich sein. Es gibt Hinweise darauf, dass eine Dysfunktion des Nervensystems möglicherweise zu den debilitierenden Symptomen dieser Erkrankung beiträgt. Ein Mangel an Propionat könnte deshalb bestimmte neurologische Symptome erleuchten. Noch wichtiger ist, dass die Regulierung von Propionat dazu beitragen könnte, den neuronalen Stress zu verringern und die Regeneration von Nervenzellen zu unterstützen [1].
Nervenzellwachstum mit (links) und ohne Gabe von Propionat (rechts)
© Dr. Thomas Grüter und Niklas Rilke
Ein weiteres bedeutendes Element für ME/CFS-Patienten ist die potenzielle Rolle von Propionat bei der Abwehr von oxidativem Stress. Erhöhte Lipopolysaccharidspiegel im Blut, wie sie bei einigen Menschen mit ME/CFS beobachtet wurden, könnten auf eine beeinträchtigte Darmbarriere hindeuten [2], [3]. Eine solche Beeinträchtigung könnte den Körper anfälliger für Toxine und Mikroorganismen machen. Der resultierende oxidative Stress kann Entzündungen und weitere Schäden verursachen. Propionat, mit seiner Fähigkeit, oxidativen Stress zu bekämpfen, könnte somit eine Schlüsselrolle bei der Milderung der Symptome von ME/CFS spielen.
Zitate:
[1] https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2216941120
[2] Schulthess J.,Pandey S.,Capitani M.,Rue-Albrecht K.C.,Arnold I.,Franchini F.,Chomka A.,Ilott N.E.,Johnston D.G.W.,Pires E.,et al.;The short chain fatty acid butyrate imprints an antimicrobial program in macrophages.; Immunity. 2019
[3] https://www.yumda.de/news/1160940/propionat-zuegelt-den-appetit-und-schuetzt-vor-heisshunger-attacken.html