Die Rolle von Neuroinflammation

Neuroinflammation, eine Entzündungsreaktion im Nervensystem, kann eine Schlüsselrolle bei vielen neurologischen Erkrankungen spielen, einschließlich ME/CFS. In diesem Beitrag möchten wir uns auf die Rolle von neuroprotektiven und neuroschädlichen Substanzen konzentrieren, die bei der Entstehung von Neuroinflammation beteiligt sind. Durch ein besseres Verständnis dieser Prozesse können wir möglicherweise neue Behandlungsansätze für diese Beschwerden entwickeln und das Leben der Betroffenen verbessern.

Folgen/Auswirkungen:

Neuroinflammation kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich:

Kognitive Beeinträchtigungen: Schwierigkeiten mit Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentration.
Chronische Schmerzen: Entzündungen im Nervensystem können Schmerzempfindungen verstärken und lang anhaltende Schmerzen verursachen.
Veränderungen im Verhalten: Entzündungen können zu Stimmungsschwankungen, Angstzuständen und Depressionen führen.
Schlafstörungen: Neuroinflammation kann den Schlaf-Wach-Rhythmus stören und zu Schlaflosigkeit oder übermäßiger Schläfrigkeit führen.
Neurodegenerative Erkrankungen: Anhaltende Neuroinflammation kann zur Entstehung von Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Multiple Sklerose beitragen.

Neuroprotektion vs. Neurotoxizität

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen neuroprotektiven und neuroschädlichen Substanzen ist entscheidend für die Aufrechterhaltung eines gesunden Nervensystems. Bei verschiedenen neurologischen Erkrankungen kann dieses Gleichgewicht jedoch gestört sein, was zu einer erhöhten Neuroinflammation führt. Dies könnte einer der Gründe für die typischen Symptome dieser Erkrankungen wie Müdigkeit, Schmerzen und kognitive Beeinträchtigungen sein.

Neuroinflammation veranschaulicht und erklärt

Neuroprotektive Substanzen (der blaue Bereich):

sind Moleküle, die das Nervensystem vor Schäden schützen und dessen Funktion erhalten. Ein Beispiel für eine neuroprotektive Substanz ist Kynureninsäure, die im Tryptophan-Stoffwechsel entsteht. Kynureninsäure hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann dazu beitragen, Nervenzellen vor Schäden durch Entzündungen zu schützen.

Neuroschädliche Substanzen (der rote Bereich):

Auf der anderen Seite gibt es auch neuroschädliche Substanzen, die zur Entstehung von Neuroinflammation beitragen können. Ein Beispiel hierfür ist Quinolinsäure, die ebenfalls im Tryptophan-Stoffwechsel entsteht. Quinolinsäure kann zu einer übermäßigen Aktivierung von Nervenzellen führen, was zu Schäden und Entzündungen im Nervensystem beiträgt.

Die Rolle der Mikroglia:

Mikroglia sind spezialisierte Immunzellen des Gehirns und Rückenmarks. Sie sind für die Überwachung und Aufrechterhaltung der normalen Funktion des Nervensystems verantwortlich. Bei Verletzungen, Infektionen oder Entzündungen werden Mikroglia aktiviert, um die betroffenen Bereiche zu schützen und zu reparieren. Allerdings kann eine dauerhafte oder übermäßige Aktivierung der Mikroglia zu einer Neuroinflammation und möglicherweise zu Schäden an den Nervenzellen führen.